Mit dem Wunsch, eine Musikkapelle zu gründen, wurden 1907 erste Überlegungen angestellt.
Ganz nach dem Vorbild der Schwebener Musikanten wollte Döngesmühle auch seinen Ortsteil musikalisch vertreten. Doch aller Anfang ist schwer und einige Hürden mussten gemeistert werden: Bei ca. 300 Döngesmühlern, wenig Geld, keinen Instrumenten und leicht unwilligen Jugendlichen, die ihre Freizeit anders gestalten wollten, war es schwierig eine spielfähige Truppe zu finden. Doch Ferdinand Jestädt ließ nicht locker. Im Winter 1913/14 war es dann endlich soweit: 10-12 Burschen im Alter von 14-17 Jahren waren gefunden.
August und Heinrich Weber aus Magdlos, die in Frankfurt bei einer Kapelle gespielt haben, machten es den Musikern möglich, preiswerte Instrumente zu besorgen. Im Frühjahr 1914 konnte die Ausbildung unter der Leitung von Heinrich Weber beginnen. Jeden Sonntag nach dem Mittagessen ging es zur Probe nach Magdlos. Der Treffpunkt zuvor war bei Emil Klug „Unter Wärsch“. „[…] der eine ist talentvoller wie der andere, so war es auch bei uns […].“ Doch die Mühe lohnte sich, denn auf dem sonntäglichem Heimweg wurde schon bald musiziert.
Leider brach im August 1914 der Erste Weltkrieg aus und Heinrich Weber wurde zum Militärdienst eingezogen. Sein Vater August Weber übernahm sein anfängliches Werk. Im Mai 1915 wurde die erste Himmelfahrts-Prozession in Flieden gespielt.
Es wurden neue Noten für Tanz- und Marschmusik gekauft. Zum Beispiel die Hoffmannschen Balltänze mit Heft Nr.13 und Nr. 7 und 8. „[…] einer der schönsten, war der Walzer „Mariechen saß weinend im Garten“ […].“ Doch die Mannschaft wurde immer kleiner, bis im Frühjahr 1918 auch die letzten in den Krieg eingezogen wurden.
Im Winter 1918/19 fand sich wieder eine Gruppe zusammen. Nun spielten auch drei Fliedenern Gustav Müller (Klarinette), Franz Müller (Klarinette) und August Müller (Tenorhorn) mit. August Müller war zuvor sechs Jahre in einer Militärkapelle Musiker und war somit in der Lage, unsere Kapelle zu führen. Fortan wurde die Kapelle auch um eine Trommel sowie ein Becken erweitert. Trommler wurde Hermann Klug. Wenn es Engpässe in der Besetzung gab, halfen die Magdloser aus. Zur ersten Tanzveranstaltung spielte die Kapelle bei der Fastnacht 1919 in Magdlos auf. Es wurde nur geprobt, wenn es Auftritte verlangten. Erst dann traf man sich. „[…] und da klappte es immer.“ Durch die Verbindung zu einer Frankfurter Kapelle wurde das Können der Musiker erweitert und perfektioniert.
stehend von links: Karl Ranft, Karl Klug, Edmund Betz, Robert Bezt, August Müller, Emil Kullmann, Heinrich Jestädt
sitzend von links: Karl Schlitzer, Emil Klug, Josef Jestädt